soziales

im vorstand des vereins EN [european neighbours]

verein zur förderung von benachteiligten in europa

als chief business development officer [CBDO]

 

http://www.european-neighbours.net

 

 

 

 

 

didaktisches

lektor an der FH-joanneum, graz

architektonisches und künstlerisches gestalten 1

 

http://www.fh-joanneum.at

 

 

 

 

 

künstlerisches

U N [a] R I F L E S S I O N E

eine überlegung - eine spiegelung

 

eine installation, 18.X.2008 - 30.X.2008

in   M A R A N O   L A G U N A R E / I

mit burkhard STULECKER und PURPUR

ermöglicht durch INTRO-GRAZ-SPECTION

t r a n s f o r m a t i o n  d u r c h  i n v e r t i e r u n g

 

durch umkehr und aufhebung des gewohnten
zur verstärkung und betonung des gewohnten

 

der platz wird mittels wasserwannen belegt
und so der gegebene raster mit seinen wege-
und ruheflächen neu erlebbar gemacht

 

reflektionen von gedanken -
visueller, räumlicher und urbaner art

 

invertierung von platz, funktion und raster

 

 

 

 

 

 

 

 

E R I N N E R N  |  G E D E N K E N  |  V E R M I T T E L N

ein mahnmahl für ROMA im ehemaligen konzentrationslager MAUTHAUSEN

 

ein wettbewerbsbeitrag gemeinsam mit FEDO ERTL



beschreibung:


über einem exakten einschnitt in den fels, am abgrund des steinbruches, "schwebt" ein tunnel, dessen ende über den rand in die tiefe ragt. er ist leicht geneigt, der winkel ergibt sich aus dem niveauunterschied zwischen geländekante und straße. der eingang des tunnels ist dadurch etwas erhöht (stufe) und reicht ein kleines stück in die straße.
dieser gang ist etwa 20m lang, 3.80m hoch und innen nur 0.80m schmal. er besteht aus einem gerüst aus rostfreiem stahl, das doppelt an seinen aussen- und innenkanten mit rostfreiem streckmetall verkleidet ist. diese "gitterwände" bewirken im inneren des tunnels eine abdunkelung gegenüber dem tageslicht, bleiben aber transluzent und lassen diesen gang trotz seiner größe nicht monumental erscheinen. die rechte wand hat in der nähe des eingangbereiches drei rechteckige öffnungen, vor die drei granittafeln gehängt sind. in diese steintafeln sind texte eingemeißelt, die vom inneren des tunnels aus gelesen werden können.

die dem israelischen mahnmal zugewandte seite der granittafeln kann ebenfalls dazu benutzt werden, text aufzunehmen. das ende des tunnels ist mit einer scheibe aus hochsicherheitsglas abgeschlossen, in die das wort JETZT eingraviert ist.

von der straße, der dem deutschen mahnmal zugewandten seite, betritt man über eine stufe einen kreisförmigen platz, dessen durchmesser 9m beträgt. der platz ist mit dem selben granit belegt, aus dem auch die tafeln bestehen. in der mitte des platzes befindet sich das ewige licht. vier stahlseile laufen von den oberkanten der steintafeln durch den tunnel zu diesem gedenkplatz. an diesen stahlseilen befinden sich vorrichtungen zum anbringen der kränze. 

 

wie schon oben erwähnt, muß ein mahnmal mehrere aussagen beinhalten. bei diesem konzept erfüllen die drei steinernen texttafeln die funktion des ERINNERNs. sie sind die "zeugen" gegen das vergessen.
der steinerne platz, der ort der kranzniederlegung mit dem zentralen ewigen licht, dient der zeremonie und dem GEDENKEN.
der tunnel macht dieses mahnmal zur begeh- und damit erlebbaren skulptur.

er erweitert die bei einem mahnmal gewohnten inhalte des erinnerns und gedenkens. obwohl er das entsetzen der vergangenheit, die qual und das sterben der im steinbruch ermordeten thematisiert, ist er zugleich VERMITTLER zur gegenwart. betritt der besucher die enge des tunnels wird er zuerst durch die "fenster" die texte an den steintafeln lesen.  danach, am ende des ganges wird er in den abgrund blicken und dabei mit dem wort JETZT konfrontiert. diese indirekte aufforderung zum nachdenken über das heute, verknüpft im bewusstsein des betrachters vergangenheit und gegenwart.

 

 

begleitung:


vor 50 jahren wurden die wenigen überlebenden aus den konzentrationslagern befreit.
österreich hat für jahrzehnte, nach dem ende des krieges, die rolle des opfers gespielt. erst in den letzten jahren hat die zeitgeschichtliche "aufklärung" in einem breiteren rahmen stattgefunden. über den holocaust an den roma ist in österreich trotzdem noch immer zuwenig bekannt. deshalb erscheint es uns sinnvoll das mahnmal dokumentarisch zu begleiten. es gäbe die möglichkeit, eine fernsehdokumentation zu erstellen, die später auch für den unterricht in schulen eingesetzt werden soll. eine wanderaustellung soll ebenso erarbeitet werden, um den nationalsozialistischen völkermord an den roma in österreich bewußt zu machen.
um die finanzierung der dokumentation und ausstellung würden wir uns selbst bemühen.

* fedo ERTL / alfred BORIC